Betreff: Die Zweiten 50 - News und Gedanken
Der Dezember-Letter
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1. Editorial: Auf das Vierte kommt es an.
2. Entwickelt sich Weisheit mit zunehmendem Alter?
3. Zu früh pensioniert - Rolf Frankenbergs elektronisches Tagebuch
4. Mit Effektivität zur wahren Größe - der neue Covey
5. SRG - Seniorengestützte Produktbewertung und Produktgestaltung
6. Katharina das Große
7. Zum guten Schluss: »Zu Neujahr« von Wilhelm Busch
8. Impressum und Archiv
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1. Editorial: Auf das Vierte kommt es an.
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Hallo - seien Sie gegrüßt!
Weihnachten
2006 steht vor der Tür - es ist der 22. Dezember -, und wir beide, die
Redakteure von »Die Zweiten 50 - News und Gedanken« sitzen in Bonn auf
der Terrasse und suchen eine passende Weihnachsstory für diesen Letter.
Die Tische um uns herum sind bedeckt mit kleinen und großen Zetteln,
mit Gedichten, Texten und Notizen. Eine laue Brise weht, und wir müssen
die Papiere mit Limo-Gläsern beschweren. »Brise ...« denkt Winfried
laut, »... da fällt mir etwas ein:
»Bewahre dir die Hoffnung:
Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war so still, dass man sie reden hörte.
Die erste seufzte: "Ich heiße Frieden, aber die Menschen wollen mich nicht." Ein Luftzug löschte ihre Flamme.
Die zweite Kerze sagte: "Ich heiße Glaube, aber die Menschen mögen von Gott nichts mehr wissen." Ein Luftzug löschte sie aus.
Die
dritte sprach traurig: "Ich heiße Liebe, aber die Menschen denken nur
noch an sich selbst und nicht an andere." Eine leichte Brise und sie
erlosch.
Da kam ein Kind herbei, sah die dünnen Rauchfäden von den Glühpünktchen am Ende der Dochte aufsteigen und wurde ganz traurig.
"Hab
keine Angst", meldete sich die vierte Kerze zu Wort: "Ich heiße
Hoffnung und solange ich brenne, können wir die Kerzen der Liebe, des
Glaubens und des Friedens neu entzünden."«
Ich denke, dass wir das so stehen lassen können!
Wir wünschen Ihnen weise Weihnachten und schließen uns dem Spruch von Wilhelm Busch am Ende des Letters an.
Ihr Dr. Winfried Bachmann und Ihr Klaus Marwitz
http://nl.xeu.de/j.cfm?i=317002&k=1282622. Entwickelt sich Weisheit mit zunehmendem Alter?
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Eine
Anfang der 90er Jahre von Paul S. Baltes am Max-Planck-Institut für
Bildungsforschung vorgenommene Untersuchung hat den Zusammenhang von
Weisheit und Alter erforscht.
Ein weiser Mann - so die
Forscher - verfügt über ein gutes Urteilsvermögen und kann in wichtigen
Lebensfragen gute Ratschläge geben. Schaut man genauer hin, was als
Weisheitswissen oder -handeln genannt wird, so stößt man auf einen Mix
von persönlichen, fachlichen und grundsätzlichen Eigenschaften und
Erfahrungen. Baltes und sein Team haben insgesamt fünf Bereiche
herausgearbeitet, welche weises Denken und Handeln charakterisieren.
Ein weiser Mensch verfügt danach über:
-
grundlegendes Faktenwissen; er weiß Bescheid über die menschliche
Natur, über lebenslange Entwicklungen, soziale Beziehungen und Normen
und hat selbst in seinem eigenen Leben tiefgreifende Erfahrungen
gemacht;
- reichhaltiges Prozesswissen - er vermag verschiedene Wege
und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man in einer Situation oder mit
einem Ereignis umgehen kann;
- einerseits über eine gefestigte
Wertebasis und vermag andererseits Toleranz zu zeigen gegenüber den
Werten und Ansichten anderer Personen oder gesellschaftlicher Gruppen;
-
die Fähigkeit, verschiedene Kontexte in die Bewertung eines Verhaltens
einfließen zu lassen; das Wissen um historische, geographische oder
kulturelle Besonderheiten lässt ein Verhalten oft in einem anderen
Licht erscheinen - weise Menschen berücksichtigen dies;
- den Mut
und die Offenheit, Unsicherheiten wahrzunehmen und damit umzugehen -
ihm ist klar, dass die Zukunft nur bedingt planbar ist.
Auf dem
Weg zur Weisheit spielt dabei das Alter der Person eine wichtige Rolle,
weil erst im Laufe eines Lebens eine Verarbeitung wichtiger Ereignisse
oder persönlicher Krisen möglich ist und so ein Mensch zu einer
Persönlichkeit heranreifen kann. Das heißt nicht, dass man in jungen
Jahren nicht auch weise sein und handeln kann, dass aber dennoch das
Leben(-salter) und die gemachten Erfahrungen sicherlich der beste
Lehrmeister für Weisheit ist.
Die meisten Weisen finden sich
demnach erst jenseits der 60 Jahre. Daraus könnte man schlussfolgern,
dass wir in den nächsten 50 Jahren - in Gestalt älterer Menschen - wohl
die höchste Weisheitsreserve in der Geschichte der Menschheit haben
werden. Diese potenzielle Stärke des Alters wird in unserer
Gesellschaft bisher aber noch kaum erkannt, anerkannt und genutzt.
Die
Weisheitsforschung der letzten Jahre ist sicherlich durch Judith Glück
geprägt, die u.a. versucht, Weisheit empirisch nachzuweisen und auch
den Einfluss der Lebensjahre auf die Weisheit zu ermitteln.
Unter der Überschrift »Jedes Alter hat seine Weisheit« hat sie alterstypische Erscheinungsformen der Weisheit beschrieben:
-
Während Jugendliche dabei am stärksten Empathie und Unterstützung als
gelebte Weisheit demonstrierten (z.B. emotionale Unterstützung, andere
Werte akzeptieren, Perspektivenübernahme),
- haben jüngere
Erwachsene stärker Selbstbestimmung und Selbstvertrauen ausgedrück (z.
B. zu eigenen Werten stehen, Initiative ergreifen, Prioritäten setzen),
-
wohingegen ältere Erwachsene dann Wissen und Flexibilität in die
Waagschale geworfen haben (z. B. Erfahrung nutzen, Kompromisse
eingehen, sich Zeit lassen).
Diese ersten Ergebnisse stehen zwar
noch auf wackeligen Füßen, zeigen aber deutlich, dass jedes Lebensalter
sicherlich seine Stärken hat und eine gute Zukunftsgestaltung vom
Zusammenspiel aller mit allen abhängt. Und das wäre wirklich weise.
Links und Quellen:
Judith Glück; Susan Bluck: Jedes Alter hat seine Weisheit. In: Psychologie heute Nr 4/2003, S. 36 ? 39
Patricia Tudor-Sandahl (2003): Das Leben ist ein langer Fluss. Herder spektrum.
http://nl.xeu.de/j.cfm?i=317003&k=1282623. Zu früh pensioniert - Rolf Frankenbergs elektronisches Tagebuch
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Ich
bin Rolf Frankenberg und »[zu]frühpensioniert« ist mein Weblog. Zu früh
pensioniert zu sein, das ist ein Zustand, der viele Emotionen und
Gefühle freisetzt, die ich mit diesem Weblog ein wenig »ausleben«
möchte.
Dies ist mein Rentnerblog mit Einblicken in mein Leben ohne
Arbeit, bei der Suche nach meinen Wurzeln und dem Sinn des Lebens. Mit
diesem Blog will ich zeigen, wie ich meine Freizeit - freie Zeit -
nutze, welchen Menschen ich dabei begegne und mit was ich meine Zeit
nun ausfülle. Mehr über mich ...
http://nl.xeu.de/j.cfm?i=317004&k=1282624. Mit Effektivität zur wahren Größe - der neue Covey
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Stephen R. Covey (2006): Der 8. Weg. Mit Effektivität zur wahren Größe.
Das
im letzten Newsletter vorgestellte Buch »Das Leben ist ein langer
Fluss« von Patricia Tudor-Sandahl enthielt u.a. die wichtige Botschaft,
ab 50 Jahren auf seine eigene innere Stimme zu hören und darauf hin zu
arbeiten, dass diese ihre ureigene Ausdrucksform findet. Der neue
Bestseller von Stephen R. Covey behandelt genau diese Aufgabe. Für alle
diejenigen, die ihr persönliches Selbstmanagement weiter entwickeln
wollen (und wer will das nicht!) sollte dieses Buch eine Pflichtlektüre
sein.
»Der 8. Weg« stellt dabei nicht nur vom Titel einen Bezug
her zum Thema des Managementklassikers »Die sieben Wege zur
Effektivität«, sondern versteht sich auch inhaltlich als wesentliche
und sinnvolle Erweiterung des früheren Werkes.
In einem ersten
Schritt soll der Leser herausfinden, was genau er aus seinem Leben
machen will; hier finden sich Bezüge zu Selbstmanagement, Führung und
persönliche Balance. Wichtig ist dabei, die Bereitschaft zur
persönlichen Veränderung und die Übernahme der Verantwortung für das
eigene Tun. Dabei gilt: »Wenn wir kleine, schrittweise Veränderungen
und Verbesserungen erzielen wollen, sollten wir an den praktischen
Methoden, dem Verhalten oder der Einstellung arbeiten. Wenn wir jedoch
signifikante, quantensprungartige Verbesserungen erreichen wollen,
müssen wir an den Paradigmen arbeiten (S. 36)«. Covey verspricht: Wer
diesen Schritt wagt, wird mehr ernten, als er gesät hat.
Der
zweite Schritt ist laut Covey, nicht bei sich selbst zu verharren,
sondern andere Menschen zu inspirieren, ihre innere Stimme zu hören ?
und so zu einer echten Führungskraft zu werden: Denn > Führung
bedeutet, anderen Menschen so klar zu vermitteln, welchen Wert und
welches Potential sie haben, dass sie sie in sich selbst erkennen (S.
119) <
Dieser Prozess der intensiven Auseinandersetzung mit
sich und anderen sollte dabei nicht quasi an einem Wochenende
abgewickelt werden, sondern einen längeren Zeitraum umfassen: Covey
empfiehlt deshalb, pro Monat nur ein Kapitel des Buches
durchzuarbeiten, um das Gelesene auch verdauen und umsetzen zu können.
Dieser Umsetzungsprozess wird dabei durch 8 Kurzfilme auf DVD
multimedial unterstützt.
Inhaltliche Punkte dieses Buches sind:
- Die eigene innere Stimme - als eine Schnittmenge aus Leidenschaft, Talent, Bedürfnissen und Gewissen - zu entdecken.
- Die innere Stimme zum Ausdruck bringen in Form von Vision, Disziplin, Leidenschaft und Gewissen.
- Andere inspirieren, ihre eigene innere Stimme zu hören.
-
Die Stimmen des Einflusses, der Vertrauenswürdigkeit, des Vertrauens
sowie die Verschmelzung dieser Stimmen kennenlernen (die Suche nach der
dritten Alternative).
- Als Visionär gemeinsame Visionen, Werte und Strategien entwickeln.
- Die Umsetzungsphase gestalten - Koordinator und Coach sein.
- Der 8. Weg und der ideale Punkt oder: Wie nutze ich die inneren Stimmen weise?
Und so schließt sich der Kreis und wir gelangen wieder zur Weisheit, die ja ab 50 Jahren eine so wesentliche Rolle spielt.
Text: Fiona Bachmann (mit noch etwas Distanz zur 50).
Stephen R. Covey
Der 8. Weg - Mit Effektivität zur wahren Größe
Gabal-Verlag, 2. Auflage 2006
geb. 400 Seiten, EUR 29,90
ISBN-10: 3897495740
http://nl.xeu.de/j.cfm?i=317005&k=1282625. SRG - Seniorengestützte Produktbewertung und Produktgestaltung
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Aufbauend
auf dem 6-jährigen Interdisziplinären DFG Forschungsschwerpunkt »SENTHA
- Seniorengerechte Technik für den häuslichen Alltag« hat sich aus
ursprünglichen Versuchsteilnehmern eine ca. 25-köpfige
Seniorenforschergruppe gebildet. Ziel der 50 bis 95-jährigen ist es -
gemeinsam mit dem Lehrstuhl - "Seniorenprodukte" zu entwickeln, bzw. zu
bewerten die auch wirklich den Ansprüchen dieser Altersgruppe gerecht
werden.
Situation: Die demographische Entwicklung zeigt, dass
die Gruppe 50+ bereits in wenigen Jahren die Mehrheit der
Gesamtbevölkerung ausmacht. Deren Bedürfnisse, Ansprüche und Wünsche
werden jedoch in der Produktgestaltung nur unzureichend berücksichtigt.
Problem:
"Seniorengerechte" Produkte findet man heutzutage v.a. im
stigmatisierten Bereich "orthopädischer Hilfsmittel", aber kaum bei
Gegenständen des täglichen Bedarfs. Dies ist insbesondere mit der noch
nicht wahrgenommenen positiven, wenn auch anspruchsvollen,
Produkterwartung dieser Zielgruppe, vor allem aber in der
unzureichenden Kenntnis der tatsächlichen Bedürfnisse der Senioren
begründet.
http://nl.xeu.de/j.cfm?i=317006&k=1282626. Katharina das Große
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»Katharina
das Große ist nicht gerade der Hingucker für Enkelkinder, aber ein
besonderes Telefon für Menschen, die mit Technik sowieso und filigraner
Bedienung insbesondere ihre Schwierigkeiten haben.
Es überzeugt
durch eine benutzerfreundliche Tastatur, welche klar und eindeutig zu
bedienen ist. Ich kaufte dieses Handy meiner Mutter (80), welche bei 2
anderen Telefonen bei der Bedienung passen musste. Obwohl ihre
Fingerspitzen durch eine Chemotherapie gefühllos geworden sind, macht
es ihr im Vergleich zu anderen Telefonen keine Schwierigkeiten, diese
großen Tasten zu bedienen. Hervorzuheben ist die ausgesprochen helle
Beleuchtung, die im Dunkeln wie eine Taschenlampe wirkt sowie dessen
große Schrift. Das blinkende Signallicht ist eine gute Einrichtung, um
das Handy in einen dunklen Raum zu finden.
Das Menü beschränkt
sich auf die wesentlichen Funktionen die man zum reinen Telefonieren -
und wenn man will, für eine SMS - benötigt. Das Bedienungshandbuch ist
ausgesprochen verständlich und übersichtlich geschrieben und benötigt
keine technischen Vorkenntnisse, um es zu verstehen.
Der
Notfallrundruf ist eine sinnvolle Sache. Da das Telefon nach dessen
Auslösung für 20 Minuten jeden Anruf in Freisprechfunktion annehmen
kann, ist eine Hilfe für den Betroffenen optimal möglich.
Das
sehr große Gehäuse liegt etwas klobig in der Hand und könnte
ergonomischer angepasst sein, was aber aus meiner Sicht der sehr guten
Bewertung keinen Abbruch tut. Sicher ist es kein Handy für jeden, aber
eine gelungene Kommunikationshilfe für den Einen oder die Andere um den
Kontakt mit der Außenwelt zu erleichtern.
PeterPaul - Rezensent Amazaon
http://nl.xeu.de/j.cfm?i=317007&k=1282627. Zum guten Schluss: »Zu Neujahr« von Wilhelm Busch
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Zu Neujahr
Wilhelm Busch (1832-1908)
Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen
das, worum du dich bemühst
möge dir gelingen.
http://www.christmasmagazine.com/de/spirit/poem.asp?ID=24&sort=title8. Impressum und Archiv
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Die Zweiten 50 - News und Gedanken
ISSN 1863-6756
E-Mail-Letter-System
Erscheinungsweise:
6 mal jährlich: Februar, April, Juni, August, Oktober, Dezember
Redaktion:
Dr. Winfried Bachmann, Forsting 22a, D-84570 Polling
Web: Viemail & Manner:
http://E-Mail: winfried.bachmann@t-online.de
Dipl.-Päd. Klaus Marwitz, Zum Kalkofen 60, D-53844 Bergheim bei Bonn
Web:
http://E-Mail: institut@marwitz.de
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